Sym-pathie als affektiver Grund der Gemeinschaft im Denken von M. Henry und F. Rosenzweig

GARRIDO MATURANO, ANGEL ENRIQUE

Rosenzweich Jahrbuch

Karl Alber

Lugar: Freiburg / München; Año: 2012;

Der Aufsatz vergleicht die Phänomenologie der Gemeinschaft, die M. Henry grundsätzlich in seiner Phénoménologie materielle entfaltet hat, mit der von F. Rosenzweig im zweiten Buch des Sterns analysierten Genealogie des Wir. Der Vergleich verfolgt die Absicht, die Grundübereinstimmung zwischen beiden Denkern in bezug auf die Erläuterung des Wesens und der Genese der Gemeinschaft zu zeigen. Um solches Ziel zu erreichen, legt der Aufsatz durch eine phänomenologisch-hermeneutische Analyse der Gemeinschaftsfrage in beiden Philosophen drei Grundzüge dieser Ubereinstimmung aus, welche die Kriterien gewähren, die uns ausserdem erlauben, die authentischen Formen der Gemeinschaft von den entarteten zu unterscheiden. Der erste Grundzug ist die Tatsache, dass eine Gemeinschaft sich nicht in der Konvergenz äusserlicher, weltlicher Interessen oder Überzeugungen gründet, sondern in einem ?Pathos-mit? oder in einer ursprünglich und passiv erfahrenen Sym-pathie. Der zweite ist das konkrete Sich-Ereignen dieser Sym-pathie als Liebe zum Leben, welche sich als immer wieder erneuertes Verlangen nach dem Anderen ausdrückt. Der dritte Grundzug liegt in der Tatsache, dass jede echte Gemeinschaft, in der verschiedene, besondere und einmalige Individuen sich verbinden, ohne sich zu vereinigen, sich als ein Prozeβ von ständigen Lebenswachstum ereignet, welcher tendenziell auf die Universalität abzielt. Schliesslich bestimmt der Beitrag in welchem Sinne die Idee der Gemeinschaft trägt sowohl für Henry als auch für Ronsenzweig eine religiöse Dimension.