IDH   23901
INSTITUTO DE HUMANIDADES
Unidad Ejecutora - UE
congresos y reuniones científicas
Título:
In der Mitte schweben. Reflexionen über Friedrich Schlegels Auffassung des Widerspruchs
Autor/es:
GALFIONE, MARÍA VERÓNICA
Reunión:
Workshop; Networking Meeting of the Alexander von Humboldt Foundation; 2019
Resumen:
Das Hauptziel dieses Beitrages ist, die konzeptuellen Folgen der gleichzeitigen Entstehung der ästhetischen Reflexion und des modernen Begriffs ?Subjektivität? wieder zu denken. In diesem Zusammenhang spielt Friedrich Schlegels romantisches Denken (1796-1800) eine wesentliche Rolle. Denn sowohl in einer kritischen Hinsicht als auch in einer lobenden wurde sein Denken als Höhepunkt des Subjektivismus interpretiert. Dennoch wird unsere Untersuchung von beiden erwähnten Interpretationslinien Abstand nehmen, um eine Deutung seiner ästhetischen Auffassung zu entwickeln, die uns erlaubt, die Möglichkeiten und Grenzen der Ästhetik als spezifisch moderne Form des Denkens abzuwägen. Es gilt zu beweisen, dass die ästhetische Subjektivität nicht die Auflösung jeglicher normativer Ordnung mit sich brachte -wie die Kritiker der Ironie, d.h. Hegel, Schmitt, Lukács verdächtigten-, aber es gilt auch sich von den zeitgenössischen Einstellungen Cassirers, Bohrer oder Franks zu entfernen, die die Entstehung der ästhetischen Subjektivität als eine Erweiterung oder Umformung der herrschenden Auffassung der Subjektivität interpretieren. Unsere Absicht ist vielmehr, Schlegels Ironie als ein Versuch zu verstehen, das moderne Projekt einer Selbstbehauptung des Menschen zu übernehmen, ohne dabei die Widersprüche der Moderne zu vermeiden. Das heißt, dass Schlegel die Spannungen radikalisiert, die seit Alexander Baumgarten das ästhetische Denken gekennzeichnet hatten, und die es zu einem besonders geeigneten Werkzeug gemacht hatten, um den zweien widersprüchlichen Ansprüchen, die das moderne Denken belasten, Rechnung zu tragen, d. i. einerseits dem Anspruch, die Reflexion so weit wie möglich zu bringen und dadurch jegliche transzendente Grundlage zu untergraben, und anderseits dem Anspruch, die Lücke zu füllen, die sich vor dem modernen Denken öffnet und die ihm zwingt, neue philosophisch-begriffliche Gerüste bereitzustellen, die die Übung der Kritik möglich machen.