INVESTIGADORES
CHICHI graciela Marta
capítulos de libros
Título:
Die schopenhauersche Eristik: ein Blick auf Ihr aristotelisches Erbe?
Autor/es:
CHICHI, GRACIELA MARTA
Libro:
83. Schopenhauer-Jahrbuch für das Jahr 2002
Editorial:
Verlag Königshausen & Neuman
Referencias:
Lugar: Wuerzburg, Alemania; Año: 2002; p. 163 - 181
Resumen:
Am Anfang des 19. Jh. hat Arthur Schopenhauer die antike aristotelische Dialektik wieder entdeckt. Der von A.Hübscher herausgegebene handschriftliche Nachlass (vgl. 1970, Bd. III) tradiert uns einschlägige Überlegungen, die nur im 26. Paragraph des zweiten Buches der Parerga und Paralipomena skizzenhafterweise greifbar waren, über die sogenannte Eristische Dialektik (1830), die von Schopenhauer als Kunst zum Rechtbehalten im Disputieren verstanden wird. Ziel des Aufsatzes ist auf die philosophischen und historischen Hintergründe einzugehen, aufgrund derer sich Logik und Dialektik bei ihm voneinander unterschieden haben, und die Breite des aristotelischen Erbes in der ED deutlich zu machen. Im Rahmen der vorgenommenen Unterscheidung zwischen formeller und materieller Wahrheit und der skeptischen Stellungnahme Schopenhauers hinsichtlich letzterer, werden der jeweilige Gegenstand und die Grenze der obengenannten Disziplinen bestimmt. Dabei setzte er sich mit der im 17. und 18. Jh. in Deutschland betriebenen praktischen Richtung der Logik einerseits und mit der rhetorischen Tradition platonisch-stoischer Herkunft andererseits auseinander. Von diesen Prämissen aus wird m.E. verständlich, dass Schopenhauer ?eine erste wissenschaftliche Darstellung? der Dialektik versucht und dabei ihren praktischen Nutzen im aristotelischen Sinne rehabilitiert hat. Insofern wird der theoretische Wert der Disputatio, der seit dem 13. Jh. und vor allem im 17. Jh. in Deutschland als auch in den englischen, kanonischen Logikabhandlungen schon feststand, in Frage gestellt. Schliesslich wird ein Ansatz, mit dem man den Beitrag der dargelegten Disputationskunst Schopenhauers deutlich machen kann, versucht.