INVESTIGADORES
ENNIS Juan Antonio
capítulos de libros
Título:
Zur – fragwürdigen – Legitimation des Laboratoriums Kreol(istik)
Autor/es:
JUAN ANTONIO ENNIS; STEFAN PFÄNDER
Libro:
Tout-Monde: Interkulturalität, Hybridisierung, Kreolisierung. Kommunikations- und gesellschaftstheoretische Modelle zwischen «alten» und «neuen» Räumen
Editorial:
Peter Lang
Referencias:
Lugar: Frankfurt/M.; Bern; New York; Oxford; Año: 2010; p. 257 - 282
Resumen:
Unser Gegenstand ist die Gefahr, dass das Kreolische diesem oder jenem Linguisten als Kompendium dienen könne, welches sie oder er ganz im Sinne des von E.T.A. Hofmann ironisierten Wissenschaftlers Mosch Terpin „bequem nach Gefallen handhaben und daraus zu jeder Frage die Antwort wie aus einem Schubkasten ziehen können“ (nach Ludwig 1996: 14). Beispielsweise zu jener alten Frage, was denn mit der menschlichen Sprachfähigkeit geschehe, wenn Kinder von ihren Eltern und mithin ihrer Kultur isoliert würden? Diese Frage ist wiederholt in der Geschichte der Sprachbetrachtung gestellt worden. Ein Laboratorium, in dem Forscherinnen und Forscher dieser Frage hätten nachgehen können, blieb aus ethischen Gründen glücklicherweise immer verschlossen. Der vermisste (bildliche) Schlüssel zu diesem Labor (Hagège 1995) liegt nun für manch einen Sprachwissenschaftler in den Kreolsprachen, da diese ja gleichsam durch die koloniale Grausamkeit eine Situation abzubilden scheinen, in der die Kinder von Sklaven in doppelter Weise zunächst ihrem Herkunftsland und dann ihren auf den Plantagen arbeitenden Eltern entrissen wurden.