Kognition und Handlung in einer dynamisierten Lebenswelt: Beiträge zu einer Phänomenologie der Spätmoderne (Cognición y acción en un Lebenswelt dinámico: Hacia una fenomenología de la aceleración tardo-moderna)

ALEXIS EMANUEL GROS

Jena

Conferencia; Jena Social Theory Colloquium (Prof. Hartmut Rosa); 2016

Institut für Soziologie. Friedrich-Schiller-Universität Jena

Im vorliegenden Aufsatz habe ich vor, im Sinne einer ?angewandten Phänomenologie? (vgl. Dreher 2012) die möglichen Beiträge aufzuzeigen, welche die Schützsche Lebensweltanalytik zur Weiterentwicklung von Rosas Beschleunigungstheorie leisten kann. Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich aber Schütz' Werk gegen den Strich lesen müssen, d.h. ich werde versuchen, ?mit Schütz über Schütz hinaus zu denken? (Bongaerts 2008, S. 229, vgl. Natanson 1986, S. 6-7). Dabei werde ich die folgende These vertreten: obwohl Schütz dazu tendiert, die ? in der Vormoderne und der ?klassischen? Moderne vorherrschende ? relative Stabilität und tendenzielle Selbstverständlichkeit der Alltagswelt zuverabsolutieren, enthält seine Lebensweltanalytik wichtige Einsichten in die zeitlichen und sozialen Grundlagen der alltäglichen Erfahrung, die fruchtbar gemacht werden können, um Rosas Beschleunigungstheorie zu präzisieren.