INVESTIGADORES
SALVI Valentina Isolda
artículos
Título:
Geheimnis und Desaparición
Autor/es:
SALVI, VALENTINA
Revista:
SIMMEL’S STUDIES
Editorial:
Georg Simmel Archiv, Bielefeld Universität
Referencias:
Lugar: Bielefeld, Alemania; Año: 2002 vol. 2 p. 199 - 211
ISSN:
1616 2552
Resumen:
Am 23 August 1962 ereignete sich in Buenos Aires ein Vorgang, der fünfzehn Jahre später auf dramatische Weise zum Verständnis gelangen sollte. Der Aktivist der Juventud Peronista und Sprecher der Metallarbeitergewerkschaft Felipe Vallese wurde von der Polizei der Provinz Buenos Aires entführt. Zum ersten Mal waren damals in der Stadt Schilder mit einer bis dahin unbekannten Aufschrift zu sehen: DESAPARECIDO –verschwunden. Doch Felipe Vallese erschien nicht wieder. Mit seinem Verschwinden hatte sein Körper sich verflüchtigt und damit auch das Verbrechen, denn keine materielle Spur zeugte von der Tat. Erst nach dem Miltärputsch 1976 aber entwickelte sich diese Praktik des Entführens, Verbergens und Veschwindenlassens von Personen zu einer systematischen geheimen Methodologie in der Hand des militärischen und polizeilichen Apparats. Der desaparecido gibt also die Grenzen an, innerhalb derer das Verbrechen und die Straflosigkeit in unserer jüngsten Geschichte zu denken sind.  Die Figur der desaparición, juristisch definiert als „in der Zeit andauerndes“ oder „ständig begangenes Verbrechen“ zeigt an, dass die Folgen der verschwinden lassenden Macht (poder desaparecedor) fortwirken als Ausdruck eines Willens zum Verbergen, der sich als Geheimnis weitererhält.