INVESTIGADORES
MARTIN GARCIA Facundo Damian
artículos
Título:
Die Politische Ökologie Lateinamerikas im Dialog mit der Geographie
Autor/es:
FACUNDO MARTÍN
Revista:
Geographische Zeitschrift
Editorial:
Franz Steiner Verlag
Referencias:
Lugar: Stuttgart; Año: 2023 vol. 111 p. 137 - 159
ISSN:
0016-7479
Resumen:
Die Politische Ökologie Lateinamerikas erlangte schnell akademische Reife und eine bemerkenswerte Relevanz für die Debatten und Anforderungen des regionalen öffentlichen Raums. Obwohl alle Strömungen der Politischen Ökologie (anglophone, frankophone, lateinamerikanische u.a.) Beiträge aus der Geographie aufnahmen, stellte die lateinamerikanische Politische Ökologie eine besondere Verbindung her, die auf erneuerten Konzeptualisierungen von Territorium, Macht und Natur beruht. In Lateinamerika zeichnet sich die Politische Ökologie dadurch aus, dass sie in einer Weise entstanden ist, die mit den Umweltkonflikten verwoben ist, die aus den extraktiven Prozessen und der Kommodifizierung der Natur resultieren, die die Region geprägt haben. Die Debatte und die Kämpfe zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umwelt wurden im kolonialen Kontext kodifiziert. In jüngerer Zeit wurde die Wissensproduktion in diesem regionalen Bereich nicht so sehr von Akademikern angeführt, sondern vielmehr von einer Vielzahl von Subjekten und mobilisierten sozialen Gruppen, die anschließend in den akademischen Bereich eindrangen, sich in öffentlichen Debatten Raum verschafften und das Expertenwissen destabilisierten. In diesem Artikel zeichnen wir die Genealogie der lateinamerikanischen Politischen Ökologie nach und untersuchen die Dialoge, die sie mit dem Feld der Kritischen Geographie geführt hat, basierend auf einem Überblick über die lateinamerikanische und globale Literatur. Wir argumentieren, dass sich die Politische Ökologie Lateinamerikas als ein Gebiet mit einer eigenen epistemologischen, theoretischen und methodischen Besonderheit darstellt, die insbesondere mit den neuen Entwicklungen in der Geographie der Region zusammenhängt. Dies erklärt sich vor allem durch die Verbindung zur Kolonialgeschichte, die zentrale Rolle von Konflikten und die territoriale Einbindung der Forschungssubjekte. Auf der Suche nach einem besseren Verständnis und einer Transformation der Realität hat sich dieses Feld schließlich zentrale geografische Konzepte und Kategorien wieder angeeignet, die eine globale politische Ökologie produktiv nähren können. Das Argument wird anhand des Phänomens der Territorialisierung von Bergbauinvestitionen an der argentinisch-chilenischen Grenze und der daraus resultierenden Konflikte in den letzten zwanzig Jahren veranschaulicht.