Sprachkontakt und Sozialkonflikt: Cocoliche, oder die Inszenierung sprachlicher Alterität

JUAN ANTONIO ENNIS

Dresden

Congreso; 21. Forum Junge Romanistik; 2005

Technische Universität Dresden

Das Forschungsfeld der spanischen Sprache am Fluss weist als besondere sprachgeschichtliche Ausprägung ein quasi-anekdotisches Sprachkontaktphänomen auf, das den Namen Cocoliche trägt, und dessen geschichtlicher Gipfelpunkt in der Jahrhundertwende um 1900 zu finden ist. Ziel dieses Vortrags ist einerseits die Forschungslage zum Thema zu skizzieren, und andererseits einen Ansatz vorzuschlagen, der sowohl der historischen Geladenheit der Benennungen Rechnung trägt, als auch die genauen Merkmale eines für diesen Gegenstand erforderlichen interdisziplinären Profils vorstellt und zu rechtfertigen versucht. Die Belege, die zur Untersuchung dieses Sprachkontaktphänomens zur Verfügung stehen, sind aus sprachwissenschaftlicher Sicht kaum vertrauenswürdig, da es um Feuilletons, Lieder, Theaterstücke und anderen Dokumente der Volksliteratur geht, die von Einheimischen geschrieben worden sind; die nicht zuletzt die Sprache der Einwanderer verspotten wollten. Der Beitrag soll darauf abzielen, aus dieser Problematik einen sprachwissenschaftlichen Gegenstand aus einer interdisziplinären(Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaftlichen) Sicht zu gestalten. Se adjunta el archivo del texto publicado en la versión enviada a los editores para tal fin.