INVESTIGADORES
CRESTA Norberto Gerald
libros
Título:
Die Transzendentalien des Seins als onto-theologische Grundsätze des Seienden. Ein Beitrag zu Metaphysik und Anthropologie Bonaventuras.
Autor/es:
CRESTA, GERALD
Editorial:
Peter Lang
Referencias:
Lugar: Frankfurt am Main; Año: 2004 p. 196
ISSN:
3-631-52579-6
Resumen:
Die geschaffenen Seiende sind ein Spiegel, in dem die göttlichen Vollkommenheiten ihren Reflex finden, zwar nicht in jeweils gleicher Weise, jedoch ihrer Hierarchie gemäß. Denn die göttlichen Attribute Einheit, Wahrheit, Güte und Schönheit spiegeln sich in den Kreaturen nach deren eigenem Sein; die auf dem Exemplarismus beruhende Analogie des Seins erstreckt sich auf alle seine Vollkommenheiten und folgt derselben Hierarchie der Entitäten: Schatten, Spur, Bild, Licht, den vier Stufen, die in den aufeinander folgenden Schritten des Itinerarium mentis in Deum entwickelt erscheinen. Nach Maßgabe der exemplaristischen Grundlage der Schöpfung können die Seienden nunmehr Reflex des göttlichen Wesens sein, und die diese Seienden innerlich bestimmenden Gesetze sind lediglich eine Nachbildung des inneren Gesetzes ihres göttlichen Kausalprinzips. Nach Bonaventuras Auffassung ist ein wahrhafter Metaphysiker derjenige, der mittels spiritueller Erleuchtung die geschaffene Wirklichkeit dadurch herleitet, daß er sie aufgrund von Emanation, Exemplarität und finaler Vollkommenheit in der Rückkehr aller Dinge zu ihrem ersten ontologischen Prinzip denkt, d.h. zu dem höchsten: Gott. Diese Rückwendung zum Ursprung wird aus einer engen Verknüpfung von Glaube, Metaphysik und mystischer Theologie heraus durchgeführt. Das metaphysische Denken betrachtet zunächst also die Prinzipien der individuellen Substanzen, um sich dann zu den transzendenten Prinzipien zu erheben, die Ursprung, Weg und Ziel eines jeden individuellen Wesens bilden. Einheit, Wahrheit, Güte und Schönheit sind die allgemeinen Bedingungen des Seins, die sich, eigentlich gesprochen, jedoch nur im Sein schlechthin, im vollkommenen Sein befinden können. Wenn Bonaventura sie nun „innerhalb“ des geschaffenen Seins darstellt, dann geschieht dies allein auf der Grundlage, daß er sie dort als vom Einfluß des ersten Seins durchdrungen ansieht. Je größer dieser Einfluss ist, desto näher stehen die Geschöpfe ihrem schöpferischen Prinzip. Deshalb haben wir uns methodisch dazu entschlossen, von der Betrachtung der innertrinitarischen Struktur her in einer Art absteigender Analogie vorzugehen, von den als göttliche Attribute geltenden Transzendentalien hin zu den in jedem Naturwesen betrachteten Transzendentalien, die erst als Gottes Spuren in den Dingen und darauf als sein Bild im menschlichen Wesen angesehen werden.