INVESTIGADORES
FERREIRO Hector Alberto
congresos y reuniones científicas
Título:
Was heißt bei Hegel »Wille«?
Autor/es:
FERREIRO, HÉCTOR
Lugar:
Hagen
Reunión:
Workshop; Doktoranden-Kolloquium des Instituts für Philosophie; 2014
Institución organizadora:
Fernuniversität in Hagen
Resumen:
Die Vorrangstellung der unmittelbaren Selbstbestimmung des praktischen Geistes gegenüber der aktiven und phasischen Selbstbestimmung des theoretischen Geistes bedeutet nicht, dass die natürlichen Triebe und Neigungen des Subjektes für Hegel durch eine sonderbare Verwandlung derselben Inhalte, die die Intelligenz in ihrer inneren Notwendigkeit erkennt, entstehen. Die Deduktion der Gestalten des Willens aus der vollendeten Form der Intelligenz findet nicht auf der Ebene des Inhaltes dieser Formen statt, sondern eben nach ihrem formalen Aspekt, nämlich wenn sie als konkrete Besonderungen einer neuen Tätigkeitsweise des Geistes, einer neuen Kraft desselben aufgefaßt werden. Der Vorrang des Geistes als Wille besteht darin, dass seine Macht, den "Widerstand" des Andersseins der Bestimmung zu überwinden, nun größer ist als seine diesbezügliche Macht als Intelligenz. Die Fähigkeit des Geistes, ein unbewußtes Bild freiwillig zu reproduzieren, wird von Hegel für ein höheres Entwicklungsstadium desselben gehalten als das Stadium des willkürlichen Hervorkommens des Bildes eben deshalb, weil die Macht des Geistes, über seine Bestimmung zu verfügen, im ersten Fall größer ist. In ähnlicher Weise hält Hegel das Selbstbewußtsein der eigenen Modifikationen der Subjektivität für eine höhere Form des subjektiven Geistes als das Bewußtsein der Bestimmtheit als ein Seiendes gegenüber dem Subjekt, weil der Geist als bestimmtes Selbstbewußtsein das Anderssein der Bestimmung unmittelbar aufhebt und sie (vom empirischen Standpunkt aus) augenblicklich als seine eigene Bestimmung, als Selbstbestimmung setzt. So muss man den abgeleiteten Charakter des Willens in Hegels Philosophie des subjektiven Geistes verstehen. Die Macht der Subjektivität, die Differenz der Bestimmung nicht-prozessuell bzw. unmittelbar aufzuheben, ist nämlich eine Fähigkeit, die die Subjektivität im theoretischen Prozeß erst für sich setzt. Diese neue Tätigkeitsweise des Geistes bedeutet eben einen neuen "Begriff" in der Entwicklung des subjektiven Geistes, nämlich den Begriff "Wille".