INVESTIGADORES
FERREIRO Hector Alberto
congresos y reuniones científicas
Título:
Hegels Auffassung der Poesie als Vollendungsform der Kunst
Autor/es:
FERREIRO, HÉCTOR
Lugar:
Berlín
Reunión:
Jornada; XI Jahrestagung des Internationalen Netzwerks für Transzendentalphilosophie / Deutschen Idealismus; 2013
Institución organizadora:
Technische Universität Berlin
Resumen:
Die Poesie ist für Hegel die Endform der Kunst, in der die Kunst im allgemeinen durch die Religion überwunden wird. Die These, dass die Poesie den anderen Künsten, d.h. der Architektur, der Skulptur, der Malerei und der Musik überlegen ist, spricht von einer besonderen Hierarchisierung und Periodisierung, die Hegel zwischen die verschiedenen Kunstformen einführt. Das Kriterium für diese Hierarchisierung und Periodisierung ist offensichtlich das gleiche, nach dem Hegel die Kunst wiederum als eine der Religion und der Philosophie unterlegene Form betrachtet. Dass die Poesie eine den anderen Künsten überlegene Kunstform ist, ist auf den ersten Blick eine überraschende These; und sie wirkt noch überraschender, wenn man sie mit der These ergänzt, dass die Kunst wiederum durch die Religion und die Philosophie als weitere Phasen eines linearen Prozesses aufgehoben wird. Um was für einen linearen Prozess handelt es sich hier eigentlich? Ein linearer Prozess wohin? Der Prozess, von dem Hegel in diesem Kontext spricht, ist ein Erkenntnisprozess, und zwar ein ziemlich spezifischer Erkenntnisprozess, nämlich Erkenntnis des Absoluten. In einer ersten Annäherung scheint Hegel hier die religiöse Kunst und ihre Beziehung zur eigentlichen Religion zu meinen. Was die Philosophie als eine der Religion überlegene Form betrifft, meint Hegel hier wohl die Metaphysik, d.h., jene philosophische Disziplin, die eben weil sie die ersten Prinzipien und Ursachen aller Dinge thematisiert, schon Aristoteles "Theologie" nannte. Da es einleuchtet, dass das Absolute den natürlichen Gegenstand der Religion bildet, charakterisiert Hegel in der Tat die gesamte Ebene des absoluten Geistes, d.h. die Kunst, die Religion und die Philosophie als "Religion" im allgemeinen (Enz § 554). In Hegels Ästhetik geht es aber in erster Linie nicht um die religiöse Kunst, und noch weniger geht es darum in der Poesie, welche Hegel als die Vollendungsform der Kunst betrachtet. Die Poesiegattung, die für Hegel die Endphase der Kunst ausmacht, ist das moderne Drama, dessen Zentrum die Darstellung des Charakters und der Handlungen seiner verschiedenen Gestalten ist. Was hat das alles aber mit dem Absoluten zu tun? Was hat das Drama mit seinen Subgattungen - der Tragödie, der Komödie, der Satire, usw. - mit Religion und Philosophie zu tun? Hegel verbindet außerdem die Kunst mit dem Absoluten als eine Erkenntnisform desselben. Aber in welchem Sinne ist die Kunst Erkenntnis? Ist Kunst nicht eher Darstellung und Ausdruck subjektiver Gefühle und Ideen - und eben nicht ein Erfassen der Realität, eben nicht eine Erkenntnisform der Wirklichkeit? Um den allgemeinen Sinn von Hegels Ästhetik und dadurch die besondere Rolle, die er darin der Poesie zuschreibt, verstehen zu können, ist es unentbehrlich, die oben gestellten Fragen zu beantworten. Ein theoretisches und exegetisches Modell zu liefern, das imstande ist, eine solche Aufgabe zu erfüllen, ist das Ziel dieses Vortrages.