INVESTIGADORES
FERREIRO Hector Alberto
congresos y reuniones científicas
Título:
Sich selbst denkendes Denken: Zu Hegels Geistbegriff
Autor/es:
FERREIRO, HÉCTOR
Lugar:
Basilea
Reunión:
Congreso; International Conference of the Swiss Philosophy Association; 2018
Institución organizadora:
Universität Basel (Universidad de Basilea)
Resumen:
Hegel hält das Denken, d. h. eine Tätigkeit, die traditionell der Intelligenz zugeschrieben wird, für die wesentliche Tätigkeit des menschlichen Geistes überhaupt. Erkennen ist somit für Hegel nicht eine Tätigkeit des Geistes unter anderen, sondern dessen Realität selbst. Dies bedeutet, dass Hegel die Tätigkeit des Geistes als Idealisieren, d. h. als Identifizieren des Unterschieds, als Selbstbestimmen auffasst. Das begreifende Erkennen ist das sich selbst offenbare Selbstbestimmen des Geistes in der Bestimmung, die ihm zunächst als eine gegebene und selbstständige erscheint. Indem das Begreifen die Bestimmung, die dem Denken am Anfang als eine äußere und fremde, d. h. als ein Gegenstand erschienen ist, als seine Selbstbestimmung setzt, offenbart es das Denken überhaupt als ein als solches praktisches Tun.Wenn in Hegels Philosophie das Wollen vom begreifenden bzw. schließenden Denken ausgeht, um am Ende seines Prozesses wieder beim schließenden Denken d. h. beim wirklich freien Wollen anzukommen, so stellt das keinen Widerspruch dar: Im ersteren Fall handelt es sich um das dem Denken eigentümliche Idealisieren, das selber zu einem verunmittelbarten Selbstbestimmen qua Inhalt (Gefühle, Triebe und Neigungen) für dasselbe Denken als eine an sich seiende Form wird; im letzteren Fall geht es aber um das vollständige Idealisieren und Vermitteln dieser Inhalte, die bereits Geist sind (die eigenen Gefühle, Triebe und Neigungen des Geistes), mit dem Denken als nun für sich gewordener Form, d. h. als aktualisierter Fähigkeit, die eigenen Selbstbestimmungen zu wählen (Willkür). Beim Wollen als das sich selbst geoffenbarte Denken geht es insofern um das Vermitteln des Denkens mit sich selbst jeweils als unmittelbar gewordenem Selbstbestimmen und als sich gegenüber diesem eigenen Inhalt für sich setzender Form. Das Begreifen von anscheinend fremden und selbständigen Gegenständen und das freie Wollen der eigenen Selbstbestimmungen sind aber für Hegel im Grunde dieselbe Tätigkeit. Deutlicher ausgedrückt: Begreifen kann nur, wer die Fähigkeit hat, sich dafür zu entschließen, was ihn bestimmt. Diese in sich kreisende Bewegung, d. h. Denken, das sich selbst denkt, Denken des Denkens, macht für Hegel das eigentliche Wesen des menschlichen Geistes aus. Das Ziel meines Vortrags ist es, Hegels Auffassung des Geistes als sich selbst denkendes Denken ausführlich zu rekonstruieren.