CIECS   20730
CENTRO DE INVESTIGACIONES Y ESTUDIOS SOBRE CULTURA Y SOCIEDAD
Unidad Ejecutora - UE
artículos
Título:
Die Konstruktion ethnischer Identitäten in Augusteischer Zeit
Autor/es:
AMES, CECILIA-DE SANTIS, GUILLERMO
Revista:
Gymnasium
Editorial:
von Humboldt Universitat
Referencias:
Año: 2011 vol. 118
ISSN:
0342-5231
Resumen:
Die zahlreichen Studien über die Konstruktion ethnischer Identitäten, die Ethnographieund die Ethnogenese der antiken Römer und Italiker sehen die Aeneis als ein aufVersöhnung basierendes Gedicht über die Genese einer Stadt und eines neuen Volkesan. Die Aeneis bietet ohne Zweifel Modelle für die Konstruktion der römisch-italischenIdentität und die Ethnogenese des römischen Volkes. Viele ihr gewidmete Studien bemühensich zwar, die weit verbreitete Vorstellung von der italischen Einheit zu bewahren,beachten dabei aber nicht, dass diese Einheit nicht nur auf der Basis von Integrationsondern auch durch Auswahl und Vernichtung geschaffen wurde, da auch Völker vorkommen,mit denen es keine Versöhnung gab. Eine Untersuchung des in der Aeneisbeschriebenen Prozesses der Gründung eines Volkes muss auch diese besiegten Völkereinschließen, sowie die Mechanismen der Verdrängung betrachten. In der Aeneis werdendie Ethnien nach römischen und augusteischen Kriterien beschrieben und kategorisiert.Die verwendeten ethnographischen Vektoren ermöglichen die Gegenüberstellungvon solchen Volksgruppen, die als für die Zugehörigkeit zum imperium sine fine geeignetund ihrer würdig angesehen werden, und anderen davon ausgeschlossenen, da sieähnliche Merkmale wie Troianer, Phryger und Karthager besitzen. Diese Modelle sindder Filter, der es Vergil erlaubt, mit dichterischen Mitteln jene italischen Volksgruppenzu charakterisieren, die nicht den Erwartungen der Römer entsprachen. Am Beispielder Rutuler soll in diesem Aufsatz die Wirkungsweise dieser negativen ethnographischenVektoren in der Darstellung einer Ethnie untersucht werden.