Zeit als Gebet. Die Phänomenologische Bedeutung der Verzeitlichung des Selbst in Franz Rosenzweigs Stern der Erlösung

GARRIDO MATURANO, ANGEL

Universität Kassel

Congreso; Congreso Internacional “Franz Rosenzweigs Neues Denken”; 2004

Franz Rosenzweig Gesellschaft y la Universidad de Kassel.

Zwei sind die Hauptziele der folgenden einführenden Überlegungen. An erster Stelle und auf der Grundlage des Verständnisses der Wirklichkeit als zeitlichen Prozesses in F. Rosenzweigs Stern der Erlösung wird dieser Vortrag versuchen, aus einer phänomenologischen Perspektive die Struktur der Zeitlichkeit des konkret Existierenden zu interpretieren. Um die strukturelle Einheit dieser Zeitlichkeit fassen zu können, wird der Levinassche Begriff “Diachronie” zu Hilfe genommen werden. An zweiter Stelle wird dieser Beitrag erläutern, in welchem Sinne die Erfüllung der Zeitlichkeit des Existierenden sich als Gebet ereignet. Man muß aber darauf hinweisen, daß das Wort “Gebet” hier gar keinen theologischen Sinn hat; vielmehr bedeutet hier das Wort “Gebet” eine allen Menschen als Menschen und nicht als Gläubigen innewohnende Art, sich zu verzeitigen und durch diese Verzeitigung auf das Von-der-Ewigkeit-angesprochen-Sein zu antworten.