Feminismus, Pandemie und Sozialismus

GAGO, VERÓNICA

Von Engels gelernt? Linke Utopien und emanzipatorische Praxis in Lateinamerika

nahua script 19

Lugar: Wuppertal; Año: 2021; p. 119 - 126

Im Folgenden möchte ich aus feministischer Sicht einige Überlegungen zur gegenwärtigen Pandemie und zum Sozialismus anstellen und dabei v.a. auf dieZusammenhänge zwischen den drei genannten Feldern eingehen. Abschließend werde ich meine Überlegungen in acht Thesen bündeln.Als erstes kann man fragen, was die Zunahme von Konflikten, von Spannungen in der Art, wie wir diese dramatische Krise durchqueren, bedeutet, während der öffentliche Raum, der für kollektive Aktionen zur Verfügung steht, dieStraße, eben nicht zur Verfügung steht. Ich glaube, dass daraus eine großeDringlichkeit für die Feminismen entsteht, die sich auf vielfältige und diverseWeise in den letzten Jahren die Straßen angeeignet haben und aus den Straßeneinen Ort der massiven Kräftedemonstration gemacht haben. Die Dialektik zwischen der Straße und den verschiedenen Organisationen, Gewerkschaften,Vereine, Universitäten, Parteien, ist durch die Mobilisierungsfähigkeit der Feminismen in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt worden.