IMHICIHU   13380
INSTITUTO MULTIDISCIPLINARIO DE HISTORIA Y CIENCIAS HUMANAS
Unidad Ejecutora - UE
congresos y reuniones científicas
Título:
A World in Crisis: Landscape across Hittite Myths
Autor/es:
DELLA CASA, ROMINA
Lugar:
Munich
Reunión:
Otro; Kolloquium zum Alten Orient Wintersemester 2015/16; 2015
Institución organizadora:
Institut für Assyriologie und Hethitologie Institut für Vorderasiatische Archäologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Resumen:
Das Thema des Vortrags war die Rolle des mugawar in der hethitischen rituellen Praktik und die Interaktion zwischen Mensch und Natur. Das Hauptthema des mugawar ist die vorausgegangene Umsiedlung eines zornigen Gottes von seinem natürlichen Platz an einen anderen, weit entfernten Ort. In dem Ritual-Abschnitt des mugawar wurde versucht, den Gott an seinen rechtmäßigen Platz, in seinem Tempel, zurückzubringen. Solche Texte gehörten zu den ?Texten mit mehreren Kopien?, die vor allem im Schlossgelände (Büyükkale, Gebäude A) in Hattu?a gefunden wurden. Das mugawar muss eine wichtige Rolle in der hethitischen Mentalität gespielt haben, da das Ritual den Götterzorn und die mit sich bringende Konsequenzen bzw. Krise auslöschen konnte. Außerdem wird die Wichtigkeit dieser Rolle an der Anzahl des mugawar mit ähnlichen literarischen Motiven bewiesen. In den meisten mugawar erscheint dasselbe Bild, in dem der Nebel (kammara- c.) und der Rauch (tuḫḫui- / tuḫḫuwai- c.) in Zusammenhang mit Fenster und Haus verwendet werden. Allgemeinen wurde behauptet, dass der Rauch im Haus ein Zeichen des Unglücks ist (M. Hutter 1997: 83). Allerdings ist dies nicht so eindeutig, wenn man versucht, solche Hinweise in den hethitischen Texten zu suchen. Nachdem die verschiedenen Kontexte analysiert werden, wo Rauch in Zusammenhang mit den Tempeln erscheinen, interpretiert Della Casa, dass Rauch eine visuelle Folge von Tod und Zerstörung ist. Außerdem wurde herausgestellt, dass die Texte in denen Rauch in Zusammenhang mit den Tempeln bewiesen ist, aus verschiedenen historischen Epochen stammen, aber bedeutsam mit der nördlichen Grenze von Ḫatti verbunden sind. Ebenso bemerkt Della Casa nach der Analyse der Kontexte, in denen Nebel erwähnt wurde, dass er vor allem in Zusammenhang mit Krankheiten der Augen vorkommt. In der Tat bedeutet das Wort kammara- ?Trübung?, wenn es mit IGIḪI.A verwendet wird, und würde im mugawar, in Bezug auf das Fenster, eine Behinderung der Kommunikation zwischen den Göttern und Menschen symbolisieren.Im Gegensatz zu den meisten mugawar ist die Krise in den Mythen des Sonnengottes (CTH 322 / CTH 323) nicht mit Rauch und Nebel beschrieben. In diesen Mythen wird die Anwesenheit des Sonnengottes im Meer mit dem Mangel an Licht in der Erde verbunden, und mit dem Aufkommen eines Wesens namens haḫḫima, die traditionell mit einem kalten Winter oder einem heißen Sommer verbunden war. Nach der Analyse der Aktionen von ḫaḫḫima?und seine Verbindung mit ḫat- Verben ("vertrocknen") und "tinnu-" (?zum Stillstand bringen?(?) lähmen(?)¬?, und seine Beziehung zu Gott Ḫa?amili usw. wurden die aktuellen Schwierigkeiten diskutiert, um zu einer klaren Vorstellung über die Funktionen von haḫḫima zu gelangen. Schließlich vergleicht Della Casa die verschiedenen Orte, wohin die mugawar normalerweise zogen. Deshalb bringt Della Casa die Götter und die dunkle Erde in Zusammenhang mit einem wässrigen Gebiet. Diese Beziehung ist im mugawar des Sonnengottes deutlich, aber auch in dem des Sturm-god von Nerik, der unten in die dunkle Erde geht und sich dort versteckt, wo es auf die Aussagen ?Ufer der neun Meere?, ?Die Ufer des Flusses?, ?Meer?, etc. hingewiesen wird. Auch im Telipinus mugawar wird eien wässrig-Umwelt genannt. Obwohl Telipinu auf dem Moor (marmar(r)a- c.) versteckt ist, weil die ḫalenzu-Pflanze (eine Wasserpflanze) über den Gott gewachsen ist, könnte man auch behaupten, dass dies auch eine Wasserlandschaft ist. Die hethitische Erfahrung der Landschaft wurde in dem Vortrag als ein wichtiger Aspekt dargestellt, der eine Bedeutung von ?Zuhause? / Engl. ?dwelling? (K. Basso 1996: 54) hat, wo Menschen und die Welt ein Bestandteil voneinander werden.