IIGHI   05432
INSTITUTO DE INVESTIGACIONES GEOHISTORICAS
Unidad Ejecutora - UE
congresos y reuniones científicas
Título:
Das Erwachen des Verlangens. Phänomenologische Analyse der Beziehung Ich-Du und Wir-Ihr im Stern der Erlösung
Autor/es:
ÁNGEL E. GARRIDO-MATURANO
Lugar:
París, Francia
Reunión:
Congreso; Wir und die Anderen. Kongress der Internationalen Rosenzweig Gesellschaft; 2009
Institución organizadora:
Internationale Rosenzweig Gesellschaft
Resumen:
Das Verlangen, das Du und die Menschheit. Eine phänomenologische Analyse der Bedingungen der Möglichkeiten der Beziehung ich-du im Denken Franz Rosenzweigs In einem Brief an Eugen Rosenstock von 26. 11. 1917 schreibt Franz Rosenzweig: “Ist es nicht merkwürdig (…), dass die militarische Sprache das Du oder Ihr (…) durch die 3. Person ausschaltet. (…) Deswegen werden die Menschen das Du lieben wie sie das Leben lieben werden, denn sie haben das Er und den Tod geschmeckt.”[1] Dieser Artikel will an erster Stelle und ausgehend von einer phänomenologischen Interpretation des Rosensweigschen Begriffes von Offenbarung zeigen, dass der Übergang von der Beziehung ich – Er (oder sie) zur Beziehung Ich – Du sich aus dem Vorrang des “Hörens” als Ursprung der sich wirklich ereignenden Sprache ergibt. Aber was ist dasjenige, das die alltägliche Gleichgültigkeit bricht? Was geschieht, damit wir diese Gleichgültigkeit als unerträglich erfahren? Was bewegt uns zum Hören und so zum Anderen? An zweiter Stelle will der Aufsatz darauf hinweisen, dass das Pathos des Verlangens (Désir) nach dem Anderen, dessen Korrelat die Erfahrung (oder, wie Rosenzweig im vorigen Zitat schreibt, das “Geschmack”) des Todes und der eigenen Endlichkeit ist, die Grundstimmung gestaltet, welche die erwähnte Gleichgültigkeit tatsächlich bricht und auf diese Weise das Hören ermöglicht. An dritter Stelle will dieser Beitrag die religiöse (aber nicht unbedingt konfessionelle) Dimension dieses Verlangens erläutern, insofern das Verlangen nach dem Anderen sich als die Art und Weise zeigt, durch welche Gott Zeugnis von sich selbst ablegt, indem Er durch dieses Verlangen den Menschen dazu einlädt, zu leben und das Leben zu lieben. Sich auf den Rosenzweigschen Begriff von Nächsten berufend, will schliesslich der Aufsatz zeigen, inwiefern das Du, zu dem das Verlangen nach dem Anderen und die entsprechende Liebe zum Leben führt, nicht ein Du ist, das sich mit dem Ich in einem geschlossenen Wir vereinigt. Vielmehr handelt es sich um ein “verunendlichendes Du”, das ein verunendlichendes Verlangen entspricht. In diesem Sinne konstituiert das Verlangen nach dem Anderen, welches uns in jedem Anderen ein Du sehen lässt, eine geschlagene Brücke zur einen konkreten Menschheit. [1] Franz Rosenzweig, Die “Gritli” – Briefe. Briefe an Margrit Rosenstock-Huessy, hrsg. von Inken Rühle und Reinhold Mayer, Tübingen, Bilam Verlag, 2002, S. 44.