Ist alle Gemeinschaft religiös?. Bemerkungen über das Wesen und Genese der Gemeinschaft ausgehend von Denken M. Henrys und F. Rosenzweigs.

GARRIDO MATURANO, ANGEL ENRIQUE

Toronto

Congreso; Gebot, Gesetz, Gebet: Love, Law, Life. Franz Rosenzweig Kongress; 2012

Franz Rosenzweig Gesellschafrt

Durch die vergleichende Analyse der Auffassungen von Gemeinschaft M. Henrys und F. Rosenzweigs möchte ich zu zeigen versuchen, in welchem Maβe die transzendentalen Bedingungen der Konstitution einer echten Gemeinschaft im Leben gründen und inwiefern sie affektiver Art sind. Dabei werde ich von drei Leithypothesen ausgehen, deren Berechtigung sich dann erweisen wird. Erstens: Jede echte Gemeinschaft hat ihren letzten Grund nicht in einer äuβeren oder weltlichen Realität, sondern in der Sym-pathie (in dem ethymologischen Sinne von “Pathos mit” dem Anderen, nicht im üblichen Sinne einer psychischen subjektiven Neigung zu einer anderen Person). Zweitens: Dasjenige Fundamentale, mit dem die, die sich in einer Gemeinschaft verbinden, sympathisieren, ist die Liebe zum Leben, die sich als antreibende Kraft (pulsion) oder Verlangen (désir) zeigt. Drittens: Jede echte Gemeinschaft, in der verschiedene singuläre Individuen sich in einem Kollektivum versammeln, ohne sich zu vereinigen, bringt eine ständige Zunahme, eine Verunendlichung des Lebens mit sich, die tendenziell auf Universalität abzielt. Ausgehend von diesen drei Hypothesen soll deutlich werden, in welchem Sinne man davon reden kann, dass jede Gemeinschaft religiöser Art ist.